römischen Zahnstocher in Römerlot gefunden?
Moderator: Homer J. Simpson
- Fortuna
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römischen Zahnstocher in Römerlot gefunden?
Hallo!
Habe mir aus einem Römerlot die üblichen Schrottmünzen herausgesucht.
Im Lot habe ich dieses längliche Bronzestück gefunden.
Handelt es sich hier um einen römischen Zahnstocher?
Was meint Ihr?
Gruß Fortuna
Habe mir aus einem Römerlot die üblichen Schrottmünzen herausgesucht.
Im Lot habe ich dieses längliche Bronzestück gefunden.
Handelt es sich hier um einen römischen Zahnstocher?
Was meint Ihr?
Gruß Fortuna
Gruß Fortuna
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Re: römischen Zahnstocher in Römerlot gefunden?
Es gab metallene Zahnstocher.
Petronius Arbiter beschreibt eine "Spica argentea" zur Reinigung der Zähne, also silberne Zahnstocher.
Ansonsten wurde oft Mastixholz (Pistacia lentiscus) oder ein Federkiel verwendet.
Petronius Arbiter beschreibt eine "Spica argentea" zur Reinigung der Zähne, also silberne Zahnstocher.
Ansonsten wurde oft Mastixholz (Pistacia lentiscus) oder ein Federkiel verwendet.
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Re: römischen Zahnstocher in Römerlot gefunden?
soweit ich das sehe, ist das ein römischer Kugelschreiber.
Da es Papier noch nicht so von der Rolle gab - so wie bei uns heute, auch mit Perforation -
hatte der gebildete Römer seinen Laptop mit einer Wachsfüllung in der Tasche, wenn er mal etwas notieren wollte (Aktienkurse oder so)
Diese Stifte dienten dann als manuell gesteuertes Keyboard - sogar mit Löschtaste (der linke Daumen!)
Gruß diwidat
Da es Papier noch nicht so von der Rolle gab - so wie bei uns heute, auch mit Perforation -
hatte der gebildete Römer seinen Laptop mit einer Wachsfüllung in der Tasche, wenn er mal etwas notieren wollte (Aktienkurse oder so)
Diese Stifte dienten dann als manuell gesteuertes Keyboard - sogar mit Löschtaste (der linke Daumen!)
Gruß diwidat
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Re: römischen Zahnstocher in Römerlot gefunden?
Die Funktion des Griffels für Wachstäfelchen ist durchaus korrekt beschrieben.
Tokens forever!
Re: römischen Zahnstocher in Römerlot gefunden?
word 1.0 ?diwidat hat geschrieben:soweit ich das sehe, ist das ein römischer Kugelschreiber.
Da es Papier noch nicht so von der Rolle gab - so wie bei uns heute, auch mit Perforation -
hatte der gebildete Römer seinen Laptop mit einer Wachsfüllung in der Tasche, wenn er mal etwas notieren wollte (Aktienkurse oder so)
Diese Stifte dienten dann als manuell gesteuertes Keyboard - sogar mit Löschtaste (der linke Daumen!)
Gruß diwidat
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Re: römischen Zahnstocher in Römerlot gefunden?
Eine abgebrochene Nadel einer Fibel scheint mir am wahrscheinlichsten.
Grüße, Stefan
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Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.
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Re: römischen Zahnstocher in Römerlot gefunden?
wirklich ein hübscvhes exemplar, glückwunsch!
grüsse
frank
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Re: römischen Zahnstocher in Römerlot gefunden?
Kaum, damit hatte ich meine Ingenieurarbeit geschrieben. Also mit Word 1.0, nicht mit dem Griffelnummis durensis hat geschrieben:... word 1.0 ? ...
Gruß Pflock
Ich sammel Münzen und Medaillen aus Mühlhausen in Thüringen, vom Mittelalter bis heute.
Freue mich immer über Angebote.
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Re: römischen Zahnstocher in Römerlot gefunden?
Zu dem von diwidat beschriebenen antiken Notizbuch noch ein Exkurs in die Sprachgeschichte:
Wenn der Benutzer des Wachstäfelchens die eingeritzten Buchstaben einer Notiz entfernen wollte, glättete er, wie schon beschrieben, durch Überstreichen mit einem harten Gegenstand (oft die Seite eins Stilus) oder, bei kleineren Tilgungen, wohl auch schon mal mit dem warmen Daumen die Wachsschicht.
Es soll eine der Routineaufgaben der Haussklaven gewesen sein, dem Dominus alltäglich seine Schreibtafeln durch leichtes Überschmelzen der Wachsschicht neu schreibfertig herzurichten.
Die war danach glatt (lat. levis) und konnte nun neu beschrieben werden. Dieser Tilgungsvorgang wurde mit dem lateinischen Deponens oblivisci (wörtl. eigentlich „glattmachen“) bezeichnet und dieses Verb hatte dann auch und vor allem die Bedeutung „vergessen“ (daher frz. oublier), weil damit die ursprüngliche Gedächtnisstütze nicht mehr funktionierte.
Im Spanischen heißt die Schulwandtafel heute noch el encerado (wörtlich „das Eingewachste“), obwohl diese im Laufe der Jahrhunderte ganz anderen Techniken weichen mußte, und so ist die Kulturgeschichte der Schreibmittel in diesem Punkte sprachlich bis heute bewahrt worden.
Gruß
chinamul
Wenn der Benutzer des Wachstäfelchens die eingeritzten Buchstaben einer Notiz entfernen wollte, glättete er, wie schon beschrieben, durch Überstreichen mit einem harten Gegenstand (oft die Seite eins Stilus) oder, bei kleineren Tilgungen, wohl auch schon mal mit dem warmen Daumen die Wachsschicht.
Es soll eine der Routineaufgaben der Haussklaven gewesen sein, dem Dominus alltäglich seine Schreibtafeln durch leichtes Überschmelzen der Wachsschicht neu schreibfertig herzurichten.
Die war danach glatt (lat. levis) und konnte nun neu beschrieben werden. Dieser Tilgungsvorgang wurde mit dem lateinischen Deponens oblivisci (wörtl. eigentlich „glattmachen“) bezeichnet und dieses Verb hatte dann auch und vor allem die Bedeutung „vergessen“ (daher frz. oublier), weil damit die ursprüngliche Gedächtnisstütze nicht mehr funktionierte.
Im Spanischen heißt die Schulwandtafel heute noch el encerado (wörtlich „das Eingewachste“), obwohl diese im Laufe der Jahrhunderte ganz anderen Techniken weichen mußte, und so ist die Kulturgeschichte der Schreibmittel in diesem Punkte sprachlich bis heute bewahrt worden.
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
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