Moinsen,
bei dieser interessanten Münze, musste ich einen Zwischenstopp einlegen.
Hadrian, 117-138 n. Chr.
As, 124-125 n. Chr.
Prägestätte: Rom
Erhaltung: grüne Patina, ss
Gewicht 9,84g; Durchmesser: 27mm
Kampmann: 32.150.1
Zitate Händler: RIC² 748; RIC 662; Coh. 281 var.
Vs.: HADRIANVS AVGVSTVS, Büste mit drapierter linker Schulter und Lorbeerkranz n. r.
Rs.: COS III, Janus Quadrifons (mit vier Gesichtern) steht mit Szepter v. v., in den Feldern S - C
Ex. Kölner Münzkabinett
Ex. Slg. Dr. Victor Wishnevsky; Peus, Auktion 401, 2010, Los 546
Peter43 hat hier zu Janus umfangreiche Hintergründe beschrieben:
viewtopic.php?f=6&t=11926&start=450
Der bekannteste der Janus Quadrifons, gestiftet von Domitian/Nerva auf dem Forum Transitorium.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Nerva-Forum
In 2011 wurde der Typ einmal vorgestellt, jedoch sind hier keine Bilder mehr verfügbar:
viewtopic.php?f=6&t=43145&hilit=Quadrifrons#p355440
Chinamul zitiert hier Hederich:
"Als die Römer die Stadt Phalerae, in Etrurien, eroberten, so fanden sie daselbst seine Bildsäule mit vier Gesichtern, daher ihm denn auch sein Tempel mit vier Thüren erbauet wurde." Und der anschließenden Frage:
Könnte möglicherweise dieses Standbild ca. 200 Jahre später zur Zeit des Hadrian noch vorhanden gewesen sein und für die Rückseite der hier besprochenen Münze Modell gestanden haben?
Janus symbolisiert die Dualität, wie z. B. Schöpfung und Zerstörung:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Janus_(Mythologie)
Vielleicht spiegeln die vier Stirne auch die Wechselbeziehungen der vier Jahreszeiten wieder:
https://www.acsearch.info/search.html?t ... sd&order=0
Nach dem Dupondius von Trajan, nun die zweite Bronze in den Händen zu halten, bestätigen das erste Gefühl. Diese Bronzen, in ordentlichen Erhaltungen, auch unvollkommen mit kleinen Fehlern, sind für mich bisher mit Abstand, die authentischten Zeitzeugen überhaupt zum Anfassen. Antike Denare haben bei mir bisher keinen Funken überspringen lassen. Vorallem die Richtungen vz und aufwärts bei den Denaren, ohne Frage optische Highlights und tolle Handwerkskunst, für mich jedoch bisher nicht authentisch. Auch geschichtsträchtige Stücke, wie z. B. der preußische Siegestaler 1866, der Frankfurter Doppeltaler 1848 zur Nationalversammlung oder Stücke aus dem Mittelalter kommen bisher nicht an die antiken Bronzen dran.
BG
Dittsche