Sehenswerte Münzen des Trajan
Moderator: Homer J. Simpson
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Re: Sehenswerte Münzen des Trajan
Der ist wirklich hübsch. Ich frage mich schon lange (und ohne überzeugendes Ergebnis bisher), warum man so wenig Quinare geprägt hat. Gut, die des Trajan sind nicht so selten, aber die, die ich kenne oder habe, sind fast alle ziemlich grottig und abgenudelt.
Es scheint also absolut einen Bedarf für Quinare im Alltag gegeben zu haben, nicht daß die nur als Glücksbringer oder Kleindonative benutzt wurden (das sah im 3.Jh. anders aus). Weiß von Euch jemand einen guten Grund, warum die immer so ein Mauerblümchendasein führten?
Homer
Es scheint also absolut einen Bedarf für Quinare im Alltag gegeben zu haben, nicht daß die nur als Glücksbringer oder Kleindonative benutzt wurden (das sah im 3.Jh. anders aus). Weiß von Euch jemand einen guten Grund, warum die immer so ein Mauerblümchendasein führten?
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Re: Sehenswerte Münzen des Trajan
Es ist wohl mittlerweile "Stand der Forschung", daß die ausgegebene Geldmenge sich an den Bedürfnissen des Militärs orientierte.
Von dort sickerte das Geld in den Privatumlauf weiter.
Anscheinend benötigte der gemeine Legionär den Quinar nicht unbedingt - deshalb wurde er dann auch kaum geprägt.
Grüße
Klaus
Von dort sickerte das Geld in den Privatumlauf weiter.
Anscheinend benötigte der gemeine Legionär den Quinar nicht unbedingt - deshalb wurde er dann auch kaum geprägt.
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Re: Sehenswerte Münzen des Trajan
Hier ein paar eher banale Überlegungen: Ein Quinar stellt einen gewissen Wert dar. Gleichzeitig ist er aber doch ganz schön klein (und leicht), geht also im Alltag auch mal ganz schnell verloren und ohne sein Verschwinden zu bemerken. Eine Ritze im unsauber verarbeiteten Geldsack oder ein Spalt irgendwo in den er leicht hineinrutscht. Weg ist er. Da ist man doch lieber mit zwei Sesterzen (selber Wert) unterwegs. Da merkst du schon alleine am Gewicht, dass du was verloren hast.
Den großen Bruder, den Denar, verliert man schon deutlich weniger leicht, da er ein Stückchen größer und doppelt so schwer ist. Außerdem passt man auf höhere Beträge besser auf.
Sind jetzt wenig wissenschaftliche Überlegungen, das gebe ich zu; aber in meiner Welt ergibt es Sinn.
Andreas
Den großen Bruder, den Denar, verliert man schon deutlich weniger leicht, da er ein Stückchen größer und doppelt so schwer ist. Außerdem passt man auf höhere Beträge besser auf.
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Andreas
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Re: Sehenswerte Münzen des Trajan
Die Wahrheit wird - wie so oft - in der Mitte liegen! Zum einen wurden die kleinen Münznominale weniger gebraucht (ergo weniger geprägt) und zum anderen wurden sie leichter verloren…
Viele Grüße
Ulrich
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Re: Sehenswerte Münzen des Trajan
Wer so steinalt ist wie ich, der erinnert sich noch an die 5-Mark-Scheine. Die waren auch viel seltener als die großen 5-Mark-Stücke und mehr eine Spielerei. Als Kinder haben wir sie ungern wieder ausgegeben, wenn wir mal einen hatten. Vielleicht war es mit den Quinaren auch so. Einen wirklichen wirtschaftlichen Grund gab es nicht, aber sie waren halt nett zu haben.
Olaf
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Re: Sehenswerte Münzen des Trajan
In meiner Gymnasialzeit habe ich mir tatsächlich ein paarmal bei der Bank ein Bündel 5-Mark-Scheine geben lassen, ein paar schöne behalten und die anderen ausgegeben. Ich habe heute noch ein paar wirklich schöne, teils sogar mit Druckdatum 1960, was damals (Anfang 80er) bei 10- bis 100-Mark-Scheinen schon sehr seltene Funde waren.
Homer
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Re: Sehenswerte Münzen des Trajan
Nochmal zum Thema 5-DM-Scheine:
Ich war in der ‚Vor-Eurozeit‘ Bankkassierer und hatte eigentlich die Anweisung, bei einer Abhebung von 100 DM, die Stückelung 50-20-20-10 auszugeben. Da ich aber ein Schelm war - und es in meiner Bankfiliale Bündelweise 5-DM-Scheine gab - zahlte ich oft 50-20-20-5-5 aus.
Die Reaktion der Kunden teilte sich exakt 50 : 50. Die Hälfte freute sich aufrichtig über die 5er, während die andere Hälfte die 5er zurückwies!
U.
Ich war in der ‚Vor-Eurozeit‘ Bankkassierer und hatte eigentlich die Anweisung, bei einer Abhebung von 100 DM, die Stückelung 50-20-20-10 auszugeben. Da ich aber ein Schelm war - und es in meiner Bankfiliale Bündelweise 5-DM-Scheine gab - zahlte ich oft 50-20-20-5-5 aus.
Die Reaktion der Kunden teilte sich exakt 50 : 50. Die Hälfte freute sich aufrichtig über die 5er, während die andere Hälfte die 5er zurückwies!
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Re: Sehenswerte Münzen des Trajan
Interessante Frage!
Mein Gedanke dazu: Von den ersten Republikquinaren, die ja eindeutig mit V markiert waren, unterschieden sie sich von den Denaren doch nur in der Grösse, aber vor allem im Gewicht. Für einen Teil der römischen Bevölkerung insbes. aus den ungebildeten, armen Schichten waren sie vielleicht nix anderes als untergewichtige / falsche Denare. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie diese Münzen mit Argwohn betrachteten. Gleiches galt auch für den Aussenhandel.
Eine Ausnahme besteht wohl für die späten Republikquinare, die (wohl in Lugdunum) ganz speziell für den Umlauf in Gallien geprägt wurden. Da hatte ich mal etwas gelesen, finde aber leider die Quelle nicht mehr.
Grüsse
Rainer
Mein Gedanke dazu: Von den ersten Republikquinaren, die ja eindeutig mit V markiert waren, unterschieden sie sich von den Denaren doch nur in der Grösse, aber vor allem im Gewicht. Für einen Teil der römischen Bevölkerung insbes. aus den ungebildeten, armen Schichten waren sie vielleicht nix anderes als untergewichtige / falsche Denare. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie diese Münzen mit Argwohn betrachteten. Gleiches galt auch für den Aussenhandel.
Eine Ausnahme besteht wohl für die späten Republikquinare, die (wohl in Lugdunum) ganz speziell für den Umlauf in Gallien geprägt wurden. Da hatte ich mal etwas gelesen, finde aber leider die Quelle nicht mehr.
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Re: Sehenswerte Münzen des Trajan
Ein Meilenstein ist erreicht.
Trajan
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Re: Sehenswerte Münzen des Trajan
Perfekt bis ins Detail.
Nicht ganz neidloser Glückwunsch (Ich hab' das Teil in Schweinebraten-Erhaltung
)
Grüsse
Rainer
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Re: Sehenswerte Münzen des Trajan
Vielen Dank ! ich habe mehrere Jahre gesucht, immer mal wieder Mal mein Glück probiert, bis es diesmal geklappt hat.
Grüsse, Mynter
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Re: Sehenswerte Münzen des Trajan
Umso grösser ist die Freude und Wertschätzung. So ging's mir mit dem "Gallus", der heute angekommen ist.
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Re: Sehenswerte Münzen des Trajan
Av: IMP NERVA TRAIANVS AVG GER DACICVS
Laur. r., dr. l. s.
Rev: P M TR P COS V P P
Victory standing frontal, holding wreath and palm.
19 mm, 3,21 g
RIC (-); Strack (-); Woytek 169b (-)
ex Curtis Clay Collection
Und nur der Vollständigkeit derselbe Typ nochmal mit Aegis, 2 Exemplare im Woytek:
Olaf
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