Der griechische Schaukasten

Griechische Münzen des Altertums

Moderator: Numis-Student

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cmetzner
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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von cmetzner » Sa 13.09.25 01:42

Chippi hat geschrieben:
Fr 12.09.25 09:31
cmetzner hat geschrieben:
So 07.09.25 23:50
Monogram im linken Feld ist ΓA; Münzstätte ? und Datum Λ (31) = 65 / 64 v. Chr. in exergue
Danke, mich irritiert die Angabe Jahr 31? Lambda ist doch das Zeichen für 30.

Gruß Chippi
Sowohl acsearch wie auch wildwinds geben Jahr 31 an:
https://www.acsearch.info/search.html?id=3247625
https://www.wildwinds.com/coins/greece/ ... BMC_22.txt

Ja, Lamda = Jahr 30
Da Ariobarzanes I Philorhomaios im Jahr 63 v. Chr zugunsten seines Sohnes abgedankt hat (Simonetta 1977, 39) nehme ich an, dass das Jahr 63/62 zu bezweifeln ist. Womöglich sollte es Jahr 64/63 sein?

Werde im BMC 22 lesen welches Jahr angegeben wird.

Grüße
Christiane
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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von cmetzner » So 14.09.25 00:03

Hallo Chippi,

Habe nachgeschaut:
Monogram ΓA: BMC 22 (Greek Coins of Galatia, Cappadocia and Syria, S. 40) ist Jahr 31 (AΛ) und BMC 21 auch mit Monogram ΓA ist Jahr 30 (Λ).
Screenshot 2025-09-13 at 4.53.29 PM.png
Auf deinem Revers Bild ist AΛ (nicht sehr deutlich); in der Hand müsstest du besser sehen ob da AΛ oder nur Λ steht.

Gruß
Christiane
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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von Chippi » So 14.09.25 08:05

Danke fürs Nachschlagen! Es ist nur Λ bei mir.

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von antisto » Do 18.09.25 13:52

Leider nicht zum Materialwert und etwas kopflos: Meine Neuanschaffung aus Kyzikos (550-480 vC), die mir dennoch gefällt und mit 16,14 g gut in der Hand liegt. Für ein Stück ohne Prägeschwäche fehlt mir aktuell das nötige Kleingeld. :wink:
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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von antisto » Do 18.09.25 16:02

Und gleich noch eine Frage dazu:
Entgegen der früheren Annahme, dass Elektron ein natürliches Gold-Silber-Gemisch ist, geht man seit einiger Zeit davon aus, dass die meisten antiken Elektron-Prägungen eine standadisierte Gold-Silber-Mischung aufweisen, die regional differierte, aber innerhalb der Münzstätten im Mischungsverhältnis der Legierung einheitlich und damit herstellungsbedingt war.
Anders nach meiner Recherche Kyzikos (vgl. etwa imperiumromanum.com): Hier hielt sich lange Zeit ein schwankender Gold-Silber-Anteil. Ist diese Feststellung noch up da date? Und wenn ja: Spricht das für ein natürliches Gold-Silber-Gemisch, also für in der Natur vorkommende Nuggets, die in Kyzikos für die Elektron-Prägungen Verwendung fanden?
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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von Homer J. Simpson » Do 18.09.25 23:25

Oh, die hab' ich gesehen, die hat mir auch gefallen. Glückwunsch!
Ich habe mir auch was Edelmetallisches geleistet (ist heute angekommen):
https://www.biddr.com/auctions/aphrodit ... &l=7623447

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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von antisto » Fr 19.09.25 09:11

Nettes Stück. Und angesichts der aktuellen Edelmetallpreise für einen Kelten wirklich günstig…
antisto

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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von Altamura2 » Fr 19.09.25 12:33

antisto hat geschrieben:
Do 18.09.25 13:52
... Meine Neuanschaffung aus Kyzikos (550-480 vC), die mir dennoch gefällt und mit 16,14 g gut in der Hand liegt. ...
Sehr schönes Beispiel für einen solchen Münztyp :D (und das mit dem Kleingeld ist wohl wahr :| ).
antisto hat geschrieben:
Do 18.09.25 16:02
... Entgegen der früheren Annahme, dass Elektron ein natürliches Gold-Silber-Gemisch ist ...
Da hat man irgendwann angefangen, mal selbst im Paktolos Gold zu waschen und das zu untersuchen, mit dem Ergebnis, dass dies nicht der Zusammensetzung der frühen Elektronmünzen entspricht. Siehe dazu beispielsweise François R. Velde, "On the Origin of Specie", 2012, dort wird auf Seite 14 kurz darauf eingegangen: https://www.atlantafed.org/-/media/docu ... /velde.pdf
antisto hat geschrieben:
Do 18.09.25 16:02
... aber innerhalb der Münzstätten im Mischungsverhältnis der Legierung einheitlich und damit herstellungsbedingt war. ...
Ganz so klar scheint es nicht zu sein, es gab wohl innerhalb von Münzstätten Unterschiede bei verschiedenen Münztypen sowie auch zeitliche Unterschiede (grob gesagt im Laufe der Zeit abnehmender Goldanteil). Eine recht umfangreiche metallurgische Untersuchung von Elektronmünzen ist Haim Gitler et al. "XRF Analysis of Several Groups of Electrum Coins", in van Alfen, Wartenberg, "White Gold: Studies in Early Electrum Coinage", New York, Jerusalem 2020, S. 379–422: https://www.researchgate.net/publicatio ... trum_Coins ,
weitere sind diese hier: http://numisbel.be/1999_4.pdf , https://www.academia.edu/103321592/XRF_ ... 0%95%D0%A2 , durch fleißiges Googeln findet man bestimmt noch mehr :D .
antisto hat geschrieben:
Do 18.09.25 16:02
... Anders nach meiner Recherche Kyzikos (vgl. etwa imperiumromanum.com) ...
Ich hab' jetzt nicht verstanden, was Du wie daraus geschlossen hast, aber imperiumromanum.com ist da als Quelle vielleicht auch nicht die erste Wahl :? .
antisto hat geschrieben:
Do 18.09.25 16:02
... Spricht das für ein natürliches Gold-Silber-Gemisch, also für in der Natur vorkommende Nuggets ...
Aus meiner Sicht nicht. Bei Velde steht der Satz "The copper content of alluvial gold can be as high as 0.9%.", in den Metallanalysen der Münzen wird dieser Wert meist deutlich überschritten, was also auf künstlich erzeugte Legierungen hinweist.

Gruß

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Re: Der griechische Schaukasten

Beitrag von antisto » Fr 19.09.25 12:50

Vielen Dank für die wie immer umfassende Rechercche und die hilfreichen Links. :-)
AS
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