Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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dictator perpetuus
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von dictator perpetuus » So 04.05.25 13:27

Perinawa hat geschrieben:
So 04.05.25 12:10

Ich habe da ganz eigene "Vorgaben":

1. Es muss ein Sesterz sein
2. Ein realistisches Portrait
3. Am liebsten eine dunkle "Schokoladenpatina", aber keine Auflagen
4. Keine Schnitzereien etc., nur geglättet ist ok
Ich habe weit mehr Asse als Sesterzen, weil die Sesterzen meist viel teurer sind, noch häufiger manipuliert sind und aus meiner Sicht nur in guter Erhaltung gegenüber einem As (oder Dupondius) wirklich "lohnen" - und dann wird es nochmal richtig teuer.

Ich finde Glättungen können OK sein, aber so richtig totgeglättete Münzen sind auch unästhetisch. Auflagen finde ich OK.

Den Portraitstil finde ich fast noch wichtiger als die Erhaltung. Eine stempelfrische Münze bringt nichts, wenn der Stil schlecht ist.
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von paul81 » So 04.05.25 16:27

Uiuiui das ist ja in einen richtigen Skandal ausgeartet mit diesen manipulierten Sesterzen.

Erstmal noch vielen Dank an alle für die vielen Rückmeldungen und weiteren Ermittlungen.

Ich habe dem Auktionshaus geschrieben, sie sollen meine Vorgebote für die zwei Sesterzen löschen. Ich nehme an, das sollte kein Problem sein, da die Beweise ziemlich eindeutig sind. Ich habe noch Vorgebote für zwei weitere Sesterzen abgegeben (Lose 495 und 653), bei denen ich nichts gefunden habe, ein mulmiges Gefühl bleibt allerdings.

Das wirft ein richtige schlechtes Licht auf das Auktionshaus, zumal alles mit einer einfachen Bildersuche gefunden werden kann. Evtl. sollte ich sie auf die Beiträge hier im Forum aufmerksam machen?

Für mich bedeutet das, ich werde mich in Zukunft bei teuren grossen römischen Bronzemünzen wohl ausschliesslich an die etabliertesten/renommiertesten Auktionshäuser halten. Dazu zähle ich Leu, Künker und CNG. Bei denen steht gefühlt bei jedem zweiten Sesterz “smoothed” und/oder “tooled”. Vielleicht ein irrationaler Gedanke, aber dadurch bekomme ich das Gefühl, dass jene Münzen, bei denen das nicht steht, noch am ehesten nicht geglättet/bearbeitet sind. Evtl. würdet ihr noch weitere Häuser dazurechnen (Nomos, NAC, etc.)?

So jetzt muss ich mal noch bei Naumann reinschauen, ob sich was ergattern lässt. Was haltet ihr von denen? Würdet ihr die von der numismatischen Expertise her im Mittelfeld einordnen? Sie geben selten zusätzliche Informationen bezüglich Provenienz/Bearbeitung an.

Liebe Grüsse, Paul

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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von andi89 » So 04.05.25 16:37

Bei Hirsch sind eher die echten und unmanipulierten Stücke der Skandal und bedürfen der Aufmerksamkeit. ;) Etwas übertrieben natürlich, aber die wie schon gesagt, die verkaufen seit Jahren jeden noch so geschnitzten Dreck ohne oder nur mit dürftigsten Hinweisen ("gereinigt" oder "leicht geglättet" für komplett geschnitzte Bronzen ohne jede Spur von originalem Stil).
Naumann ist definitiv nicht Mittelfeld, was die Expertise angeht, sondern extrem weit vorne und immer korrekt, wenn doch mal was durchrutscht. Markus nimmt ohne Hinweis wissentlich nichts bearbeitetes in die Auktion.
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von dictator perpetuus » So 04.05.25 21:05

paul81 hat geschrieben:
So 04.05.25 16:27

Für mich bedeutet das, ich werde mich in Zukunft bei teuren grossen römischen Bronzemünzen wohl ausschliesslich an die etabliertesten/renommiertesten Auktionshäuser halten. Dazu zähle ich Leu, Künker und CNG. Bei denen steht gefühlt bei jedem zweiten Sesterz “smoothed” und/oder “tooled”. Vielleicht ein irrationaler Gedanke, aber dadurch bekomme ich das Gefühl, dass jene Münzen, bei denen das nicht steht, noch am ehesten nicht geglättet/bearbeitet sind. Evtl. würdet ihr noch weitere Häuser dazurechnen (Nomos, NAC, etc.)?

So jetzt muss ich mal noch bei Naumann reinschauen, ob sich was ergattern lässt. Was haltet ihr von denen? Würdet ihr die von der numismatischen Expertise her im Mittelfeld einordnen? Sie geben selten zusätzliche Informationen bezüglich Provenienz/Bearbeitung aNn.
Um ehrlich zu sein vertraue ich Künker in Sachen Bearbeitungen auch nicht so ganz. Ein paar aus meiner Sicht schlimm bearbeitete Bronzen sind mir da schon begegnet. Das ist sicher nicht so, dass die Auktionen voll davon sind wie bei manchen anderen, aber es scheint einige Exemplare zu geben, die man durchrutschen lässt.

Naumann halte ich für sehr gut, Leu, NAC, Peus, KMK, Jean Elsen und Aureo & Calico halte ich auch für sehr gut. Zumindest sind mir da noch keine Münzen untergekommen, die richtig schlimm bearbeitet sind, ohne dass da ein Hinweise stand.
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Homer J. Simpson » Mo 05.05.25 00:14

Kurze Zwischenfrage:
https://www.biddr.com/auctions/numismat ... &l=7033558
Habe ich da was verpaßt, oder hat Marcus aus Versehen einen Nuller getippt, der da nicht hingehört? Ernst gemeinte Frage.

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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Lackland » Mo 05.05.25 00:34

Homer J. Simpson hat geschrieben:
Mo 05.05.25 00:14
Kurze Zwischenfrage:
https://www.biddr.com/auctions/numismat ... &l=7033558
Habe ich da was verpaßt, oder hat Marcus aus Versehen einen Nuller getippt, der da nicht hingehört? Ernst gemeinte Frage.

Homer
Ich verstehe die Frage und würde auch gerne von einem Irrtum ausgehen. Oder übersehen wir hier irgendwas???

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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Zwerg » Mo 05.05.25 07:58

Das musst Du analog zu den Euro- Fehlprägungen bei Ebay sehen, für die ja Tausende aufgerufen werden. Hier ist es das fehlende „I“. Damit ist die Münze singulär, für jeden Sammler unverzichtbar und verspricht beste Wertsteigerungschancen. 😎
Früher wurde so etwas als Kuriosum in die Grabbelkiste gelegt
Grüße
Klaus
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Numis-Student » Mo 05.05.25 08:10

Lackland hat geschrieben:
Mo 05.05.25 00:34

Oder übersehen wir hier irgendwas???

Lackland
Also ich persönlich habe das fehlende I tatsächlich übersehen :oops: Man liest halt doch in solchen Fällen das, was man kennt und erwartet...
Aber trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass Marcus deswegen den Preis so angesetzt hat. Da würde doch ein normaler Preis oder vielleicht 20-40€ höher auch ausreichen. Möglicherweise der Sammler/Einlieferer, der dieses eine Stück so teuer sehen wollte ? Und um die ganze Sammlung zu bekommen, den einen Antoninian so teuer angesetzt ?

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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von bajor69 » Mo 05.05.25 11:36

Da werfe ich meinen Macrianus auch in die Runde. Wer bietet mehr? Scherz beiseite. Ich habe diese Münze mit der AEQVTAS AVGG Rückseite RIC 5 / MIR 1727b auch in meiner Sammlung. Augenscheinlich aus besserhaltigen Silber.
Das sie seltener sind als die übrigen Antoniniane von Macrianus, okay, aber Ausrufung
960.-Euro. Kein Wunder, das sie nicht verkauft wurde.
Hier das gute Stück.
Durchmesser 22mm, Gewicht 4,05g.
Dateianhänge
Macrianus- 1.jpg
Macrianus - 2.jpg
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Homer J. Simpson » Mo 05.05.25 15:42

Die Antoniniane von M&Q tragen ALLE die Legende "Aequtas" ohne I. Heute abend kann ich mal mein Exemplar Mit I posten. Das ist in dem Fall die Ausnahme.

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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Numis-Student » Mo 05.05.25 15:46

8O
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Re: Auktionsbesprechungen (Auktionshäuser)

Beitrag von Homer J. Simpson » Mo 05.05.25 23:14

Hier ist mein Quietus mit Rs.-Legende AEQVITAS AVGG, wohl aus einer Hilfsmünzstätte oder eine Imitation. Die normalen Stücke (aus besserem Silber und von besserem Stil als meines) haben alle AEQVTAS.

Homer
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