Schaukasten altdeutsche Münzen
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Re: Schaukasten
Ich glaube, in heutigen Zeiten reicht ein handschriftliches Unterlegzettelchen (idealerweise mit Namensstempel).
So einen Fall hatte ich letztens zur Versteigerung: handschriftliche Sütterlin-Bestimmungskärtchen, immer oben auf der Rückseite mit dem Namen des Sammlers gestempelt. Wenn ich mich richtig erinnere, ist der in den 1930ern gestorben...
Schöne Grüße
MR
So einen Fall hatte ich letztens zur Versteigerung: handschriftliche Sütterlin-Bestimmungskärtchen, immer oben auf der Rückseite mit dem Namen des Sammlers gestempelt. Wenn ich mich richtig erinnere, ist der in den 1930ern gestorben...
Schöne Grüße
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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Re: Schaukasten
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Re: Schaukasten
Hessen Kassel
Doppelter Weidenbaumtaler 1628
Doppelter Weidenbaumtaler 1628
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Re: Schaukasten
Der Doppelschilling ist mindestens für die Sammler von Münzen aus Norddeutschland ein geläufiges Nominal. Für uns Brandenburger hingegen weniger: Umso spannender sind Stücke wie dieses hier: Es handelt sich um einen Brandenburger Doppelschilling, der 1621 unter Georg Wilhelm geprägt wurde. Bahrfeldt vermutete, dass die wenigen Typen dieses Nominals speziell für den Handel mit Mecklenburg und Pommern geprägt wurden. Erwähnenswert ist bei diesem Stück natürlich der Gegenstempel "G3" für Greifswald. Mit derlei Gegenstempeln wurden nach einem Beschluss vom 7. September 1622 im Raum Pommern Doppelschillinge gekennzeichnet, die aufgrund ihres Gewichtes und Feingehaltes 3 Schilling sundisch entsprachen.
Einen interessanten Beitrag zu den Gegenstempel aus Mecklenburg und Pommern gab es im Numismatic International Bulletin im Jahr 2000. Den Beitrag gibt es hier kostenfrei als PDF.
Einen interessanten Beitrag zu den Gegenstempel aus Mecklenburg und Pommern gab es im Numismatic International Bulletin im Jahr 2000. Den Beitrag gibt es hier kostenfrei als PDF.
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Re: Schaukasten
Nachfolgendes Stück ist immerhin so bemerkenswert, als das bis vor einigen Jahren seine Existenz lediglich vermutet wurde.
Die alte Literatur ( Hoffmeister etc. ) nimmt als Urheber für die Prägungen der Grube Rother Gottesgabe den Stempelschneider Roth in Anspruch.
Dieser wurde aber erst im laufe des Jahre 1696 vom Landgrafen zum Hofmedailleur ernannt. Die ersten Silberfunde und Prägeauftrag fanden jedoch bereits Ende 1695 statt.
Es handelt sich hier um den ersten Probeentwurf von Gabriel Le Clerk ( sig. GLC ), der später von Roth ( sign. R und IAR ) leicht modifiziert übernommen wurde.
Münzmeister war zu dieser Zeit Johann Adam Rephun ( IAR )
Hessen Darmstadt
Ernst Ludwig
1/2 Taler 1696 a.d. Ausbeute der Grube Rother Gottesgabe Müller 3433 ( nach diesem Ex. )
Landesmuseum Darmstadt -
Prinz Alexander -
Keller -
Müseler -
Slg. Vogelsang ( als Kupferabschlag )
Slg. Preussag ( als Kupferabschlag, ex. Slg. Vogelsang, heute Privatbesitz )
Spruth ( Die Bergbauprägungen an Eder, Lahn und Sieg , Bochum 1974) vermutete dessen Existenz anhand des bekannten Kupferabschlags, konnte jedoch kein Original nachweisen.
Zum Vergleich hier auch das später in Serie gegangene Ex. von Roth
Die alte Literatur ( Hoffmeister etc. ) nimmt als Urheber für die Prägungen der Grube Rother Gottesgabe den Stempelschneider Roth in Anspruch.
Dieser wurde aber erst im laufe des Jahre 1696 vom Landgrafen zum Hofmedailleur ernannt. Die ersten Silberfunde und Prägeauftrag fanden jedoch bereits Ende 1695 statt.
Es handelt sich hier um den ersten Probeentwurf von Gabriel Le Clerk ( sig. GLC ), der später von Roth ( sign. R und IAR ) leicht modifiziert übernommen wurde.
Münzmeister war zu dieser Zeit Johann Adam Rephun ( IAR )
Hessen Darmstadt
Ernst Ludwig
1/2 Taler 1696 a.d. Ausbeute der Grube Rother Gottesgabe Müller 3433 ( nach diesem Ex. )
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Slg. Vogelsang ( als Kupferabschlag )
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Spruth ( Die Bergbauprägungen an Eder, Lahn und Sieg , Bochum 1974) vermutete dessen Existenz anhand des bekannten Kupferabschlags, konnte jedoch kein Original nachweisen.
Zum Vergleich hier auch das später in Serie gegangene Ex. von Roth
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- mimach
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Re: Schaukasten
Hallo Erst Ludwig,
ein wahnsinnig tolles Stück was du uns da zeigst! Erstmal ein großes Dankeschön dafür!
Mir gefällt die unverfälschte Darstellung der harten Bergarbeit. Der Mann, der den Kübel mit Silbererz aus dem engen und dunklen Schacht an das Tageslicht fährt, die Muskeln zum Bersten angespannt. Im Hintergrund die Schmelzhütten und am Himmel kann man förmlich den Segen Gottes als Lohn für diese harte Bergarbeit in der aufgehenden Sonne sehen.
Das ist nicht nur eine Ausbeutetaler, auch gleichzeitig ein kunstvolles Kleinstmonument (Medaille).
ein wahnsinnig tolles Stück was du uns da zeigst! Erstmal ein großes Dankeschön dafür!
Mir gefällt die unverfälschte Darstellung der harten Bergarbeit. Der Mann, der den Kübel mit Silbererz aus dem engen und dunklen Schacht an das Tageslicht fährt, die Muskeln zum Bersten angespannt. Im Hintergrund die Schmelzhütten und am Himmel kann man förmlich den Segen Gottes als Lohn für diese harte Bergarbeit in der aufgehenden Sonne sehen.
Das ist nicht nur eine Ausbeutetaler, auch gleichzeitig ein kunstvolles Kleinstmonument (Medaille).
Zuletzt geändert von mimach am So 18.04.21 23:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schaukasten
Ganz herzlichen Dank Dir mimach !
Ich bin immer bestrebt, ausgefallene Stücke hier vorzustellen, die man sonst nur sehr selten oder gar nicht zu Gesicht bekommt.
Vorliegender Halbtaler ist sicher so ein Fall, besonders für alle an Bergbau und Hessen Interessierten.
Es handelt sich nach derzeitigem Wissensstand um ein Unikat und zum Motiv hast Du ja schon eine wundervolle, kurze Beschreibung beigetragen.
Die Provenienz dieses Stückes läßt sich ( leider nur ) bis zu einem bereits 1971 verstorbenen, bedeutenden Sammler zurückverfolgen. Davor verliert sich die Spur komplett, trotz umfangreichster Recherche. Erstaunlich ist immerhin, daß selbst Fritz Spruth, der beste Kenner der Bergbauprägungen und ausgestattet mit den allerbesten Kontakten, er hat für sein Werk auch alle großen Münzkabinette gesichtet, selbst die Eremitage, die Existenz dieser Prägung nur vermuten konnte.
Vielleicht werde ich bei Gelegenheit mal in einem extra Thread die Geschichte der Grube Rother Gottesgabe bei Roth im hessischen Hinterland in all Ihren Details erzählen. Natürlich dann auch mit Abbildungen aller aus Ihr hervorgegangen Prägungen.
Ich bin immer bestrebt, ausgefallene Stücke hier vorzustellen, die man sonst nur sehr selten oder gar nicht zu Gesicht bekommt.
Vorliegender Halbtaler ist sicher so ein Fall, besonders für alle an Bergbau und Hessen Interessierten.
Es handelt sich nach derzeitigem Wissensstand um ein Unikat und zum Motiv hast Du ja schon eine wundervolle, kurze Beschreibung beigetragen.
Die Provenienz dieses Stückes läßt sich ( leider nur ) bis zu einem bereits 1971 verstorbenen, bedeutenden Sammler zurückverfolgen. Davor verliert sich die Spur komplett, trotz umfangreichster Recherche. Erstaunlich ist immerhin, daß selbst Fritz Spruth, der beste Kenner der Bergbauprägungen und ausgestattet mit den allerbesten Kontakten, er hat für sein Werk auch alle großen Münzkabinette gesichtet, selbst die Eremitage, die Existenz dieser Prägung nur vermuten konnte.
Vielleicht werde ich bei Gelegenheit mal in einem extra Thread die Geschichte der Grube Rother Gottesgabe bei Roth im hessischen Hinterland in all Ihren Details erzählen. Natürlich dann auch mit Abbildungen aller aus Ihr hervorgegangen Prägungen.
Zuletzt geändert von Erst Ludwig am Mo 19.04.21 00:16, insgesamt 1-mal geändert.
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- mimach
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Re: Schaukasten
Das würde jeden Herzblutnumismatiker unter uns erfreuen!
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- Atalaya
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Re: Schaukasten
Mal wieder eine Sonne mit Strahlen. Ehrlich gesagt, gefällt mir der erste Probeentwurf kompositorisch besser. Warum ist beim Serienstück bloß die aufgehende Sonne aus der Mitte gerückt? Abgesehen davon, dass so die symbolische Bedeutung der Sonne geschmälert und die Komposition unausgewogener wurde, blieb doch so weniger Platz, um den Bergmann bei seiner Tätigkeit darzustellen.
Stark auch die Wolkendarstellungen und der Rauch der Herdstellen.
Und natürlich Arschleder. Das sind mal sorgfältige Darstellungen von Arschledern. Sorry, es macht einfach Spaß, dieses prächtige Wort zu schreiben . Im Ernst, eine schöne Idee, einfache Bergleute als Schildhalter zu verwenden. Es waren ja ihre Mühen, die den Segen für das Haus brachten.
Grüße,
Atalaya
Stark auch die Wolkendarstellungen und der Rauch der Herdstellen.
Und natürlich Arschleder. Das sind mal sorgfältige Darstellungen von Arschledern. Sorry, es macht einfach Spaß, dieses prächtige Wort zu schreiben . Im Ernst, eine schöne Idee, einfache Bergleute als Schildhalter zu verwenden. Es waren ja ihre Mühen, die den Segen für das Haus brachten.
Grüße,
Atalaya
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Et tant pis pour ceux qui s′étonnent // Et que les autres me pardonnent // Mais les enfants ce sont les mêmes // À Paris ou à Göttingen.
Barbara, 1964.
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Re: Schaukasten
Auch Dir Atalaya ganz herzlichen Dank für diese mit feinem künstlerischem Geist und guten Augen ausgestattete Rückmeldung.
So macht das Forum Freude und inspiriert.
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- Atalaya (Mo 19.04.21 07:53)
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Re: Schaukasten
Das würde mich auch sehr interessieren. Ich sammle zwar eigentlich keine so alten Münzen, aber da ich die Gottesgabe kenne, würde ich mir dann vielleicht doch mal was „Älteres“ anschaffenErst Ludwig hat geschrieben: ↑So 18.04.21 23:25.
Vielleicht werde ich bei Gelegenheit mal in einem extra Thread die Geschichte der Grube Rother Gottesgabe bei Roth im hessischen Hinterland in all Ihren Details erzählen. Natürlich dann auch mit Abbildungen aller aus Ihr hervorgegangen Prägungen.
- Arthur Schopenhauer
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Re: Schaukasten
Eine meiner Lieblingsmünzen!
Ich hoffe, sie gefällt euch ebenso.
Preußen, 2 Thaler, 1855
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Re: Schaukasten
Die sieht richtig schön aus. Bin fast verleitet...Arthur Schopenhauer hat geschrieben: ↑So 16.05.21 23:03Eine meiner Lieblingsmünzen!
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- KarlAntonMartini
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Re: Schaukasten
Die Gestaltung des großen Staatswappens mit den vier übereinanderliegenden Herzschilden zeigt schön bildlich den Aufstieg der Hohenzollern. Unten das Stammhaus auf der Alb, darüber der Löwe der Grafen von Thaya (NÖ),übernommen für die Burggrafschaft Nürnberg (später wurden Ansbach und Bayreuth daraus), darüber dann die Markgrafschaft Brandenburg mit Kurwürde und ganz oben das Königreich Preußen. Grüße, KarlAntonMartiniArthur Schopenhauer hat geschrieben: ↑So 16.05.21 23:03Eine meiner Lieblingsmünzen!
Ich hoffe, sie gefällt euch ebenso.
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- Nopp (Mo 17.05.21 12:26) • Arthur Schopenhauer (Mo 17.05.21 16:02) • Numis-Student (Do 01.07.21 00:10) • Nach altem Schrot (So 22.08.21 08:51)
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Re: Schaukasten
Ein ganz kleines Nominal, welches mir für nicht mal 50 Cent(!!!) auf dem Trödelmarkt über den Weg lief.
Sachsen-Coburg-Saalfeld, 1 Heller 1747.
Gruß Chippi
Sachsen-Coburg-Saalfeld, 1 Heller 1747.
Gruß Chippi
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- Numis-Student (So 18.07.21 16:58) • Nach altem Schrot (So 22.08.21 08:52)
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.
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